Jahreskonzert Musikgesellschaft Bergün

Mit verlorenen Stücken Wohlklang gefunden

Die Pandemiejahre zwangen Blasmusikvereine in ein Auf und Ab: mal Lockdown, mal Proben mit Abstand, dann hoffnungsvolles Planen von Auftritten gefolgt von Absagen... Auch das gemütliche Beisammensein blieb bei den gesundheitlichen Schutzmassnahmen weitgehend auf der Strecke. Umso erstaunlicher nun geriet das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Bergün in der prall gefüllten Mehrzweckhalle Bergün am vergangenen Samstag zu einem gelungenen, an beste Zeiten anknüpfenden «Revival»: Das 22-köpfige Blasmusikkorps hat die Zeit der «Verbannung» hörbar genutzt, um erfolgreich an Klang, Intonation und Präzision zu feilen – Chapeau! Die «Ouvertüre» des kurzweiligen Programms überliess die Dorfmusik den «Ela-Trötern» (Leitung Vera Christoffel). Die zwölf Mädchen und sieben Buben der Primarschul-Unterstufe Bergün Filisur präsentierten auf Trompeten, Cornetten und Flügelhörnern das Resultat ihres Klassenmusizierens. Mit einem gemeinsamen Stücklein knüpfte die societed da musica dann gleich auch erste Kontakte zu ihrem potentiellen Nachwuchs! Im Programm folgten nun Musikstücke, die die Musikgesellschaft in den vergangenen drei Jahren zwar geprobt aber nie aufgeführt hatte. Mit seiner Werkwahl sorgte Dirigent Pascal Alter dafür, dass alle Register sich gut präsentieren konnten, wobei die zwei Versionen des «Klarinettenmuckl» das gut besetzte Klarinettenregister speziell hervorhoben. In der Swing-Version mit dem sehr gekonnt vorgetragenen Solo von Claudio Casutt schien dabei fast ein Hauch der Jazz-Legenden Goodman und Miller durchs Albulatal zu wehen. Anschliessend ans Konzert unterhielten die Davoser Ländlerfründa die Anwesenden und lockten tanzfreudige Paare auf die Bühne.

 

(Jörg Stählin für das "Pöschtli" anlässlich des Jahreskonzerts 2023)